Einsatz
 

Chemikalie tritt aus Behälter aus

Gehrden (we). Die Alarmmeldung für die Ortsfeuerwehr Northen hörte sich zunächst nach einem Routinefall an. Gestern Morgen um 8 Uhr wurde die Wehr zu einer Ölspurbeseitigung am Sport- und Dorfgemeinschaftshaus gerufen. Bei der realistischen Einsatzübung fanden die Northener Feuerwehrmänner aber eine weitaus schwierigere Situation vor.

Vor dem Sport- und Dorfgemeinschaftshaus stand ein Lastkraftwagen mit einem geborstenen Behälteraufsatz, aus dem eine ätzende Flüssigkeit mit Dampfentwicklung austrat. Vor dem Fahrerhaus lag eine regungslose verletzte Person. Mit schweren Atemschutzgeräten erkundete ein Einsatztrupp der Ortswehr die Situation. Die Einsatzleitung traf die Entscheidung, die Gefahrgutgruppe mit den Ortsfeuerwehren Gehrden, Ditterke, Everloh und Leveste zu alarmieren.

Innerhalb kürzester Zeit rückten 50 Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen und der Zusatzausstattung bei Chemieunfällen an. Drei Helfer zogen die Chemieschutzanzüge an und näherten sich dem Objekt. Der verletzte und bewusstlose Lkw-Fahrer wurde aus dem Gefahrenbereich geborgen und außerhalb des 30 Meter breiten Absperrbereiches in Sicherheit gebracht. Unter dem geborstenen Tank wurden Auffangwannen für die ätzende Flüssigkeit aufgestellt.

Dann kam die Meldung, dass sechs Personen am Sporthaus vermisst werden. „Ein Massenanfall von Verletzten wurde gemeldet“, teilte Pressesprecher Armin Jeschonnek am Einsatzleitwagen mit. Drei Einsatztrupps rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus und rückten zur Personensuche vor. Die anderen Kräfte bauten in ihrer Einsatzroutine die Dekontaminierungsanlage mit Abduschvorrichtung und Wasserbecken für die Feuerwehrmänner in den verunreinigten Chemieschutzanzügen auf. Die Situation wurde noch verschärft, als ein fiktiver Autounfall gemeldet wurde. Die Kräfte waren bei diesem Szenario gefordert und hatten alle Hände voll zu tun. Die Einsatzübung für die Gefahrgutgruppe und die fünf Ortsfeuerwehren verlief reibungslos.
 

(Text aus dem Bericht in der Deister Leine Zeitung)



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

(Fotos: Feuerwehr Ditterke)